Kontenrahmen

Um Geschäftsvorfälle korrekt verbuchen zu können, benötigt jedes Unternehmen ein System für die Konten. Der Kontenrahmen bildet das Grundgerüst der doppelten Buchführung und bringt Struktur in die vielen verschiedenen Konten, die das Unternehmen braucht. Für jede Industrie gibt es einen Kontenrahmen, der als Grundlage für den individuellen Kontenplan eines jeden Unternehmens gilt. Kontenrahmen werden immer eingesetzt, wenn die Buchführungspflicht nach HGB besteht, sprich für alle die zur doppelten Buchführung verpflichtet sind.

Tipp! Versinken Sie im Belegchaos und kommen nicht hinterher zu kontieren? Mit finway wird Ihnen diese Arbeit dank intelligenter Auslesung von Belegen mittels OCR abgenommen! Klicken Sie hier, um mehr zu erfahren.

Kontenrahmen und Kontenplan

Bei einem Kontenrahmen handelt es sich um eine Art Leitfaden für die Unternehmen eines bestimmten Industriezweiges. Nicht jedes Unternehmen benötigt alle vorgesehenen Konten, die der Rahmen vorgibt und muss diese somit auch nicht führen. Um das System der Konten auf die Firma individuell anzupassen, wird ein eigener Kontenplan erstellt.

Der Kontenrahmen ordnet die verschiedenen Konten in sinnvolle, logische Kategorien, welche vor allem für den Jahresabschluss und die Kontrolle durch den:die Wirtschaftsprüfer:in und das Finanzamt nachvollziehbar sein muss. Er benennt die verschiedenen Konten und gibt ihnen ein System vor.

In Deutschland existieren bereits einige Standards an Kontenrahmen. Diese unterscheiden sich in ihrer Gliederung und können je nach Branche angewendet werden.

Industriekontenrahmen (IKR)

Der Industriekontenrahmen wurde vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) verfasst und folgt dem Abschlussgliederungsprinzip. Das bedeutet, dass er auf der Grundlage von GuV und Bilanz erstellt wird und somit auf den Jahresabschluss fokussiert ist. Er ist nur für Industrieunternehmen gültig. Es wird getrennt zwischen Geschäftsbuchungen und der Kosten- und Leistungsrechnung.

Die Struktur des IKR sieht folgendermaßen aus:

Kontenrahmen

Gemeinschaftskontenrahmen (GKR)

Auch der Gemeinschaftskontenrahmen ist auf den Bund der Deutschen Industrie zurückzuführen. Dieser unterliegt jedoch nicht dem Abschlussgliederungsprinzip, sondern dem Prozessgliederungsprinzip. Das bedeutet, dass hier die laufenden Betriebsabläufe als Grundlage für die Gliederung dienen.

Schon gewusst? 1972 sollte der IKR den GKR ablösen, dies ist jedoch nur teils gelungen. Seitdem existieren beide Kontenrahmen nebeneinander.

Standardkontenrahmen (SKR)

Handelsunternehmen, Banken, Versicherungen und weitere Wirtschaftszweige nutzen meistens einen Standardkontenrahmen, kurz SKR. Sie werden von DATEV direkt festgelegt und

Die SKR 03 und SKR 04 sind besonders beliebt, da diese für alle Branchen vorgesehen sind. Außerdem sind diese auch für Gründer:innen und Kleinunternehmen geeignet. Dabei ist SKR 03 nach Prozessen gegliedert und bei SKR 04 besteht die Abschlussgliederung. Neben ihnen bestehen außerdem weitere Standardkontenrahmen:

  • SKR 14 für land- und forstwirtschaftliche Betriebe
  • SKR 30 für den Einzelhandel
  • SKR 49 für Vereine, Stiftungen und gemeinnützige Organisationen
  • SKR 70 für Hotels und Gaststätten
  • SKR 81 für Ärzte

Die Gliederung des SKR 03 erfolgt nach Unternehmensprozessen und lautet:

  • Klasse 0 Anlage- und Kapitalkonten
  • Klasse 1 Finanz- und Privatkonten
  • Klasse 2 Abgrenzungskonten
  • Klasse 3 Wareneingangs- und Bestandskonten
  • Klasse 4 Betriebliche Aufwendungen
  • Klasse 5&6 Frei für Kostenrechnung
  • Klasse 7 Bestände an Erzeugnissen
  • Klasse 8 Erlöskonten
  • Klasse 9 Vortrags- & statistische Konten

Für den SKR 04 gilt sit Abschlussgliederung:

  • Klasse 0 Anlagevermögen
  • Klasse 1 Umlaufvermögen
  • Klasse 2 Eigenkapital
  • Klasse 3 Fremdkapital
  • Klasse 4 Betriebliche Erträge
  • Klasse 5&6 Betriebliche Aufwendungen
  • Klasse 7 Weitere Erträge/Aufwendungen (Zinsen, Gewerbe- & Grundsteuer)
  • Klasse 8 Frei für Kostenrechnung
  • Klasse 9 Vortrags- & statistische Konten

Für die Entscheidung, welcher Kontenrahmen für Ihr Unternehmen anwendbar und am sinnvollsten ist, kann ein:e Steuerberater:in von großer Hilfe sein. Die Auswahl steht Ihnen schlussendlich frei, sie sollte nur zu den Abläufen der Buchhaltung und des Unternehmens passen. Eine gute Buchhaltungssoftware kann Ihnen ebenfalls bei der Auswahl zwischen SKR 03 und SKR 04 helfen.

Achtung! Haben Sie sich einmal für einen Kontenrahmen entschieden, muss dieser beibehalten werden. Denn laut den GoB ist es erforderlich, jedes Konto aus dem Vorjahr auch im laufenden Jahr weiterzuführen.

Aufbau der Kontonummern

Jedes Sachkonto erhält eine Nummer, mit der es eindeutig identifizierbar ist. Diese Kontonummern sind immer vierstellig, wobei jede Stelle ihre eigene Bedeutung hat:

1. Stelle: Kontenklasse
2. Stelle: Kontengruppe
3. Stelle: genaue Kontengruppe
4. Stelle: Einzelkonto

Beispiel: Kontonummer „Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen”

  • SKR03: 1600
  • SKR04: 3300

Tipp! Sie möchten ein Buchhaltungsprogramm, was Ihre Belege automatisch erfasst und Ihnen dabei hilft, zu jeder Zeit die Übersicht und Kontrolle über alle Ausgaben zu haben? Mit finway werden diese und noch viele weitere Probleme des Buchhaltungsalltags smart gelöst! Klicken Sie hier, um mehr zu erfahren.

Lernen Sie finway kennen

Unsere Expert:innen führen Sie in 30-45 Minuten unverbindlich durch das Tool und arbeiten gemeinsam mit Ihnen Potenziale für Ihr Unternehmen heraus.

  • Einblick in die Produktfunktionen
  • Antworten auf Ihre Fragen
  • Individuelle Beratung für Sie und Ihr Team
  • Tanja Reinhardt, Account Executive bei finway
  • portrait-saskia-demo