Der Name klingt ein wenig wie der ultimative Bösewicht aus dem Marvel-Universum (aus aktuellem Anlass könnte Ihnen aber auch „Top Gun“ in den Kopf kommen).Tatsächlich handelt es sich bei Maverick Buying aber um etwas, das Procurement und Finanzbuchhaltung schnell in den Wahnsinn treibt. Warum? Maverick Buying (auch „Maverick Spend“ genannt) bezeichnet, wortwörtlich übersetzt, das Kaufverhalten eines Abtrünnigen. Also Ausgaben, die nicht entlang offizieller Richtlinien oder über den Einkauf abgewickelt werden und deswegen Gefahr laufen, mit der Firmen-Compliance zu kollidieren und/oder für unvorhergesehene Kosten zu sorgen.
Was ist Maverick Buying?
Maverick Buying hat verschiedene Facetten und Ausprägungen, beschreibt grundsätzlich aber den Fall, dass Mitarbeitende Einkäufe ohne Abstimmung mit Vorgesetzten, dem Management oder dem Procurement (also der Einkaufsabteilung) tätigen. Meist handelt es sich dabei um Käufe mit kleinen Beträgen, bei denen es einfacher und schneller erscheint, sie eigenmächtig zu kaufen statt den Weg über das Procurement zu gehen. Oft ist dieses Verhalten also keine böse Absicht, sondern Unwissenheit über etablierte Einkaufsprozesse und Absprachen mit Lieferanten. Maverick Buying führt allerdings dazu, dass Budgets überschritten werden, (Mengen-)Rabatte ungenutzt liegen bleiben oder falsche Lieferanten ausgewählt werden – all das sorgt im Nachgang für Probleme.
Zu problematischen Ausgaben aka Maverick Buying zählen:
- unautorisierte Bestellungen über den Einkauf hinweg
- Einkäufe bei unzuverlässigen / nicht freigegebenen Händlern
- Einkäufe außerhalb von bestehenden Rahmenverträgen
- Einkäufe ohne die Freigabe von Budget
Gründe für Maverick Buying:
- Es gibt keinen zentralen Einkauf
- Einkäufe werden gar nicht oder mangelhaft kontrolliert
- Einkaufsanträge sind nicht etabliert oder zu langwierig
- Beträge des Einkaufs werden als zu klein und unwichtig empfunden, um das Procurement damit zu behelligen – auf Management-Seite werden ebenfalls nur Einkäufe mit großen Beträgen kontrolliert